Kisberi

kisberiKisberi-Rasseporträt

Das ab 1869 als königlich-ungarisches Staatsgestüt geführte Kisber basierte auf einer Angloaraberherde aus Piber sowie auf aus England importierten Vollblütern. Dem vorrangigen Ziel, leistungsstarke Halbblüter zu produzieren, entstammt auch der Rassebegriff „Kisberer“, der noch heute für hoch im Blut stehende ungarische Pferde genutzt wird.

Berühmt wurde Kisber aber vor allem durch die Zucht des Englischen Vollblutes. Als Mittelpunkt der Vollblutzucht der Donaumonarchie standen hier die berühmtesten Deckhengste ihrer Epoche. Hengst „Kisber“, der nach England zum Training überstellt wurde, ist noch heute in Kreisen des Vollblutsportes ein absoluter Begriff. Er gewann als erster und einziger österreichischer Sieger das berühmtesten Derby der Welt im englischen Epsom, und ist bis dato in den Pedigrees von mehr als 750 Vollblütern auf der ganzen Welt zu finden.

Heute ist von dieser berühmten Zuchststätte kaum mehr etwas zu sehen. Die Stadt Kisber, von der Autobahn Wien-Budapest leicht erreichbar, zeigt nur in einem kleinen Heimatmuseum Erinnerungen an diese große Zeit.

Das Kisberi-Pferd besitzt weite, flache, elastische Gänge und ein gutes Springvermögen, bei einem durchschnittliches Stockmaß von 160 – 165 cm. Ein ausdrucksvoller Kopf, gut angesetzter Hals, eine kräftige, schräge Schulter, sowie ein mittelstarkes, trockenes Fundament mit gut markierten Gelenken, regelmäßige, gesunde Hufen machen auch das Kisberipferd zu einem vielseitigen Reitpferd. Alle Grundfarben sind erlaubt, jedoch gibt es vorwiegend Schimmel, aber auch Braune, Füchse und Rappen.

Aufgrund ihres menschenbezogenen Charakters sind sie, wenn man das nötige Einfühlungsvermögen für hoch im Blut stehende Pferde hat, auch wie alle anderen Altösterreicher absolut gesunde, harte und genügsame Freizeit- und Sportpartner.