Ungarisches Sportpferd

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Das ungarische Sportpferd wurde – beginnend in den 70er- und 80er Jahren – aus alten ungarischen Stutenstämmen, welche mit deutschen Hengsten gepaart wurden, begründet.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges gelangten immer mehr westliche Einflüsse in die Pferdezucht, und die einfachen, harten, robusten anspruchslosen Pferde Ungarns entsprachen nicht mehr den sportlichen Anforderungen im Turniergeschehen, und dem heute gefragten Sportpferdetypus.

Um die Gangqualität, das Sprungpotential und die gewünschte optische Erscheinung weiter zu verbessern, kamen zu den Hannoveraner- Holsteiner- und Vollbluthengsten auch holländische, belgische und französische Importhengste in die ungarische Sportpferdezucht.
Heute kann man sagen, dass in diesem Bestand fast alle in Europa anerkannten Sportpferdelinien vertreten sind.

Es handelt sich also bei dem Ungarischen Sportpferd um ein kein typisches ungarisches Pferd, sondern ähnlich dem österreichischen Warmblut um ein künstlich erschaffenes Zuchtprodukt aus deutschen, niederländischen oder belgischen Zuchtlinien. Mittlerweile findet man auch in so gut wie allen Mutterlinien diese westlichen Hengste.

Das ungarische Sportpferd ist aufgrund des vorwiegend sportlich orientierten Zuchtzieles von uneinheitlicher Erscheinung, es sind alle Farben und Größen vertreten und zugelassen. Meist bringt es ein gutes und ausgewogenes Exterieur mit, ist großrahmig, und rittig, mit Potential bis in den großen Sport. Gewünscht sind große Pferde, mit mittelstarkem Fundament und eleganten, kurzen und zarten Köpfen, im modernen Oldenburger- oder Holsteinertypus.

Das Interieur ist gekennzeichnet durch Leistungsbereitschaft, Arbeitswillen, Ausdauer und ausgeglichenem Temperament.

Eingesetzt wird diese Rasse hauptsächlich im Springsport, wo es sehr gute Leistungen bis in die höchsten Klassen zeigt.